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Aus den zahlreichen Grabfunden der Bronzezeit ergibt sich ein sozial differenziertes Bild für die Bronzezeit mit der Herauskristallisierung einer wohlhabenden und einflussreichen Eliteschicht.
Je nach Zeitstellung werden die Verstorbenen nach unterschiedlichen Bräuchen zu Grabe gelegt, wobei Vertreter der Oberschicht sich durch besondere Grabarchitektur und/oder Grabbeigaben hervorheben. Schmuck war für Letztere besonders gut geeignet; Ösen- und Spiralhalsreife, Armreife, Fingerringe, Nadeln, Blechröllchen und Dentalien (Gehäuse fossiler Kopffüßer) wurden von Vertretern beider Geschlechter und aller sozialer Schichten gerne getragen, Objekte aus Bernstein, Glas und Gold, für deren Erlangung oftmals weitreichende Handelsbeziehungen von Nöten waren, standen allerdings lediglich den wohlhabendsten Personen zur Verfügung.
Während in der Frühbronzezeit der Leichnam in hauptsächlich hockender Position in Flachgräbern bestattet wurde, begann in der Mittelbronzezeit die Epoche der Hügelgräber. Je nach Status konnten diese sehr groß und opulent ausfallen, mit aufwendigen Grabkammern oder Schächten im Inneren, welche den Verstorbenen im intakten oder verbrannten Zustand beherbergten. Sie bestanden entweder aus Steinen oder aus Anschüttungen von Erde. Manche dieser Gräber waren für mehr als nur eine Person gebaut worden, beispielsweise in Pitten, wo ein Hügel zwei Kammern mit je einer Bestattung aufwies.
Aus dem Gräberfeld Pitten stammen auch bemerkenswerte Beigaben wie das Diadem aus Bronzeblech, welches gerne als „erste Krone“ angesprochen wird.
Für die Konstruktion dieser Monumentalgräber kann von weitreichendem Einfluss und genügend vorhandenen Ressourcen der Auftraggeber ausgegangen werden.