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In der Jungsteinzeit/Neolithikum gaben unsere Vorfahren das Jäger- und Sammlertum zugunsten der Sesshaftigkeit auf. Statt der Jagd zähmten und züchteten sie Tiere und bauten sich die zuvor gesammelten Pflanzen selbst an. Diese Lebens- und Wirtschaftsweise fand vermutlich im „fruchtbaren Halbmond“ des Nahen Ostens ihren Ursprung und über Ideenaustausch sowie Wanderbewegungen ihren Weg nach Mitteleuropa. Die Menschen lebten in kleinen Dorfgemeinschaften in Häusern aus Holz- und Lehmkonstruktionen und bestellten kleine, gartenartige Felder, von welchen Einkorn und Emmer - die Vorfahren des heutigen Weizens – nach der Reife mit neuen Werkzeugen wie Sicheln geerntet wurden. Statt der heute üblichen Gartenpflanzen wie Tomaten, Paprika und Kartoffeln wurden Wurzel- und Zwiebelgemüse sowie Linsen, Mohn und Leinsamen angebaut. Speisen wurden in charakteristisch verziertem Ton- oder Lehmgeschirr gekocht und flache Brote in Lehmöfen gebacken.

Außerhalb der Dörfer mussten sich die Menschen der Jungsteinzeit auch überregional organisiert haben; davon zeugen Großprojekte wie die rätselhaften Kreisgrabenanlagen der mittleren Jungsteinzeit, deren Zweck bis heute Stoff für Diskussionen liefert.

Liebevolle Tonplastiken in Mensch- und Tierform deuten hingegen auf Kunstfertigkeit oder besonders auch im Falle der weiblichen Plastiken möglicherweise sogar auf eine jungsteinzeitliche Glaubenswelt hin.

Die Sesshaftigkeit brachte allerdings auch ihre Nachteile mit sich: Durch den vermehrten Stärkeverzehr (vor allem in Form von Getreide) plagte Karies die jungsteinzeitlichen Menschen und Missernten aufgrund von schlechtem Wetter konnten das Ende einer Dorfgemeinschaft bedeuten. Die aufgrund der Sesshaftigkeit entstandene Überbeanspruchung von Ackerböden führte ebenfalls zu weniger Ertrag und Hungersnöten, was schließlich mitunter in blutigen Auseinandersetzungen enden konnte – möglicherweise ein Hinweis auf die Ursache des „Massakers von Schletz“