Ackerbau und Viehzucht

Ackerbau und Viehzucht

Ackerbau und Viehzucht – der Beginn der Sesshaftigkeit

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Vor etwa 12.000 Jahren mussten sich unsere Vorfahren erneut an weitreichende Klimaveränderungen anpassen, die auch große Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzwelt hatten: Das durch die wärmeren Temperaturen bedingte Abschmelzen großer Eismassen in Nordeuropa bewirkte mehr Niederschlag und ebnete der Entwicklung von großflächigen Laubmischwäldern den Weg. Die großen Säugetierarten der Eiszeit starben aus und machten Platz für kleinere Beutetiere wie Rehe, Hirsche und Wildschweine, die sich nun zu den anpassungsfähigen Wildpferden und Auerochsen gesellten. Im Nahen Osten führten indes Erfindungen wie der Ackerbau und die Viehzucht zur Sesshaftwerdung der Menschen – diese Ideen fanden schließlich vor ca. 8.000 Jahren auch ihren Weg nach Mitteleuropa. Auch bei uns bauten die jungsteinzeitlichen Menschen Getreide an und zähmten und züchteten Tiere, um an ihr Fleisch und ihr Fell zu kommen. Ihre Siedlungen errichteten sie in fruchtbaren Tälern und bauten Langhäuser aus Pfosten, Flechtwerk und Lehm, die mit Stroh oder Schilf gedeckt waren. Im Inneren befanden sich Webstühle zur Produktion von Textilien aus Pflanzenfasern und später auch Schafswolle sowie Kochstellen und Backöfen, in denen Fladenbrot gebacken wurde.

Auf den gartenartigen Feldern um das Haus wurden Urgetreidesorten wie Einkorn und Emmer sowie Wurzelgemüse, Hülsenfrüchte wie Erbsen und Ölpflanzen wie Leinsamen und Schlafmohn angebaut, in den Obstgärten wurden Äpfel und Kirschen kultiviert. Brunnenfunde wie derjenige aus Schletz geben Hinweise auf die Wasserversorgung eines Haushaltes. Bestellt werden mussten die Felder jedoch zunächst von Hand mit hölzernen Pflügen, denn Zugtiere wurden noch nicht für die Feldarbeit eingesetzt. 

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