
Im Frühmittelalter wurden einfachere Tätigkeiten direkt im Wohnhaus durchgeführt. Darunter fällt etwa Garn spinnen, nähen, Korn mahlen, Messer schleifen und Tierhäute bearbeiten.
Die Ver- und Bearbeitung von Metall war jedoch aufwändiger, da hierfür spezielle Einrichtungen und Werkzeuge, sowie besondere Kenntnisse und Fertigkeiten erforderlich waren. Das Eisen musste zuerst in Schachtöfen aufbereitet werden. Diese wurden mit Eisenerz und Holzkohle beschickt und im sogenannten Verhüttungsprozess trennte sich unter hohen Temperaturen die Schlacke vom Eisen. Dies geschah sowohl in größeren metallurgischen Anlagen, in speziellen Siedlungen, wie auch gelegentlich in Dörfern und in den Zentren dieser Zeit.
Für die weitere Verarbeitung des Eisens zu Gegenständen war der Schmied zuständig. In den Dörfern kümmerte sich dieser um alle Arbeiten, die im Zusammenhang mit Eisen anfielen, während sich die Handwerker in den zentralen Siedlungen stärker spezialisierten. Hier wurden von den Feinschmieden auch Bunt- und Edelmetall verarbeitet. Manche von ihnen beherrschten sehr komplizierte Techniken, wie Granulation oder Filigran. Filigran ist das Aufsetzen winziger Metall-Kügelchen bzw. Drähte zur Verzierung, für die großes handwerkliches Geschick und das entsprechende Knowhow nötig waren.
Auch die Herstellung von Schwertern aus Eisen war anspruchsvoll, denn die Schneiden mussten einerseits hart und scharf sein, andererseits musste das Schwert elastisch genug sein, um nicht zu brechen. Die begehrtesten Schwerter waren jedoch Importe aus dem Frankenreich, besonders dem Rheinland. Diese dienten dem Träger nicht nur als Waffe, sondern auch als Statussymbol, vergleichsweise etwa mit einem Porsche oder einer Rolex-Uhr in der heutigen Zeit.
Der Schmied hatte eine wichtige Position in der Gesellschaft inne, er versorgte sowohl die Landwirtschaft als auch andere Produktionszweige und das Kriegswesen mit Gerätschaften und Waffen. Auch im Alltag waren eiserne Gegenstände unverzichtbar, etwa das Messer. Außerdem stellte er, wie bereits erwähnt, Produkte her, mit denen die Träger ihren sozialen Status zur Schau stellen konnten. Da der Schmied Material umwandeln und Formen verändern konnte, werden ihm in manchen Gemeinschaften übernatürliche Kräfte oder zumindest eine besondere Rolle zugeschrieben, dies spiegelt sich heutzutage oft in Sagen, Märchen, Heldenerzählungen und Brauchtum wieder.
Die sogenannte Esse war eine einfache, mit Steinen und Lehm umgrenzte Feuerstelle. Das offene Feuer darin wurde mittels eines ledernen Blasebalgs angefacht. Hier wurde das Eisen rhitzt und am gleich daneben platzierten Amboss bearbeitet. Der eiserne Amboss war in einem Holzklotz fixiert und bot somit eine ebene und harte Arbeitsfläche.
Zangen, Hämmer, Schürhaken, Feilen, Meißel und Wetzsteine sind nur einige der vielen Werkzeuge, die der Schmied benötigte. Da diese in der Anschaffung teuer waren, wird angenommen, dass sie jeweils von Vater an den Sohn vererbt wurden.